Solidarische Landwirtschaft

Solidarische Landwirtschaft

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Der heutige Betrieb des landwirtschaftlichen Guts auf Schloss Ahlhausen blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück: Aus dem Mittelalter heraus zeugen Registerlisten aus der Reichsabtei der Benediktiner in Essen-Werden von den landwirtschaftlichen Abgaben, die das „Adalhedehuson“ an die Mönche jährlich über seine Zugehörigkeit zum Oberhof Schöpplenberg um das Jahr 1000 abzuführen hatte. Bis heute ist die ahlhausische Landwirtschaft in Urkunden und Akten aller Jahrhunderte für die Familie von Ahlhausen bezeugt, ehe 1770 der Gograf Moritz Bölling Gebäude und Ländereien auf Ahlhausen mit allen Rechten kaufte. Um 1800 ließ sein Sohn der preussische Regierungsrat und Generalprokurator Moritz Friedrich Bölling eine maßstabsgerechte Karte über den Umfang der Landwirtschaft mit allen Flächen und Nutzungen anlegen. Im 19. und 20. Jahrhundert verkauften dessen Nachfahren immer mehr der Wälder und Ländereien und doch konnte mit dem heutigen Eigentum von Ahlhausen und gezielten Rückpachtungen ab 2015 die „alte“ Landwirtschaft Gut Ahlhausen zu einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb erneuert werden. Gemeinsam mit der Stadt Ennepetal und dem Umweltamt des Ennepe-Ruhr-Kreises wurden auf über 15 ha der „alten“ Böllingschen Flächen die „alten“ Nutzungen in genauerer Anlehnung an den Nutzungsplan des Moritz Friedrich Bölling von 1812 wieder eingerichtet und in ein umfangreiches Landschaftspflegeprojekt ausgebaut, damit die „herrliche“ Kulturlandschaft, die weit um Ahlhausen herum das obere Tal der Ennepe zierte, wieder spürbar und erlebbar werden kann. Die ökologische Landwirtschaft Gut Ahlhausen heute umfasst so die frühere Ackerflächennutzung in Form einer Mehrfelderwirtschaft und die früheren Weidenutzungen werden heute wieder betrieben durch die Einrichtung einer Schäferei auf Streuobstwiesen und Kleegrasflächen. Die forstlichen Aktivitäten in den Waldflächen auf Ahlhausen konzentrieren sich auf Pflege und Erhalt des sehr alten Baumbestands – siehe die „alten Riesen“ – und versuchen gezielt, die ehemals einen Fichtenbestand tragenden Waldflächen auf die Klimaerfordernisse der Zukunft durch umfangreiche Anpflanzungen von Waldnussbäumen - siehe die „Alle der 120 Walnussbäume“ und den „Nusslikör Frère Paul“ – vorzubereiten; ergänzt durch die Anpflanzungen besonderer Baumkulturarten an Solitären in einer landschaftsparkähnlichen Perspektive einer wieder erlebbaren Kulturlandgestaltung.

Menschen aus Ennepetal und dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die Teil dieser Landwirtschaft im herrlichen Kulturland der oberen Ennepe auf Ahlhausen werden möchten, können folgendermaßen zweifach in der Landwirtschaft mitmachen und –wirken.

Ahlhausen

Äpfel

Baum

Quitte

Die Beteiligung in der Solidarischen Landwirtschaft: Immer mehr Menschen aus dem städtischen Raum wird bewusst, dass ihnen eine spürbar erlebbare Anbindung an wirkliches Land fehlt, das sie gerne mit beackern möchten oder in dem sie stundenweise einfach sorgend sitzen und die Natur einmal auch sinnlich genießen können möchten. Ohne Druck – ein paar Stunden in der Woche – mehr oder weniger, wie es eben auskommt… Auch wird immer mehr Menschen bewusst, dass sie zur Herstellung und Erzeugung der Nahrungsmittel, die sie essen, keinerlei Bezug mehr haben und sie wollen wieder mehr regionale Vielfältigkeit erleben, biologisch „sauber“ selber herangezogenes Obst und Gemüse genießen und den geschmacklichen Unterschied zu industriellen Produkten aus dem Supermarkt, von dem sie abhängig zu werden drohen, wieder schmecken können. So machen sie mit in der Solidarischen Landwirtschaft, die ihnen das ermöglicht.

Die Übernahme einer Baumpatenschaft: Äpfel-, Walnuss-. Kirschen-, Pflaumen- oder Quittenbäume – die solidarische Landwirtschaft auf Ahlhausen trägt viele Pflanzungen von Obstbäumen alter Sorten, die aus einer eigenen Obstbaumsammlung mit fast 150 verschiedenen Mutterbäumen stammen. Schon seit jetzt fast 25 Jahren werden hier alte Obstsorten auf ihre Gesundheit und ihren Ertrag für unsere Region erprobt und veredelt.

Für einen Jahresbetrag von 80,00 Euro können Sie eine Baumpatenschaft übernehmen und erhalten von jedem Baum ca. 10 % seiner jährlichen Ernte – heißen Sie „Martin“, dann übernehmen Sie doch den „Martiniapfel“; heißen Sie „Anna“ dann würde die „Anna Späth“ zu Ihnen passen, sollte Ihre Familie aus Schlesien stammen, dann sollten Sie den „Himbeerapfel aus Holowausy“ unbedingt übernehmen (vermutlich haben Sie noch nie einen leckereren Apfel verkostet!), usw…


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