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Historie & Kulturlandschaft

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1770 verkauften dann ein nachgebürtiger Henrich Wilhelm von Ahlhausen mit seiner Frau Maria Theresia von Ahlhausen geb. Schmidmann Schloss Ahlhausen mit allen Gebäuden und Ländereien an den Gografen der Region, Moritz Bölling, kölnischer Hochrichter zu Schwelm im Verwaltungsamt Wetter der Grafen von Mark, dessen Nachfahren es bis 2012, bevor es in den Besitz der heutigen Eigentümer kam, inne hatten. Der bedeutendste seiner Nachfahren auf Ahlhausen war sein Sohn Moritz Friedrich Heinrich Johann Diedrich (1775 – 1824), der als königlich preußischer geheimer Oberrevisionsrat und Generalprokurator der preußischen Regierung viel für die Zusammenführung des napoleonischen Rechtssystems mit dem preußíschen getan hat und der gemeinsam mit seiner Ehefrau Wilhelmina Carolina Elisabeth Sehlhoff (1790 - 1871) und 3 seiner 5 Kinder in der alten, heute noch zugänglichen Begräbnisgruft oberhalb des Schlosses im Ahlhausener Wald beerdigt ist. Er ließ 1812 die Landschaftskarte mit der Gesamtdarstellung der Landwirtschaft auf Ahlhausen und der Einrichtung aller Flächennutzungen maßstabsgerecht erstellen, die uns in der Zeit ab 2015 die Vorlage zur Neuerrichtung einer heute wieder begehbar und sozialräumlich-ökologisch konzeptionierten Landwirtschaft – siehe „Solidarische Landwirtschaft“ (Link setzen) – auf Ahlhausen gab.

Doch es war nicht allein diese wohl über 1000-jährige Geschichte der von Ahlhausen und der Böllings, die die Kulturlandschaft von Ahlhausen aus an der oberen Ennepe mit bis heute erhaltenen Wiesen, Wäldern und uraltem Baumbestand eben landschaftlich prägte – es war auch das kleine unter dem „Hohenstein“, dessen Felsklippe bei Ahlhausen 80 Meter in die Höhe ragt, malerisch in die Landschaft hinter Ahlhausen in den Auen wie gegossen meandernde Flüsschen der Ennepe selbst, das zur Entwicklung einer Kulturlandschaft beitrug – siehe „traumhafte Kulturlandschaften“ (Link setzen). Denn überall entlang seines Wasserlaufs versorgte es die Hammerwerke und Mühlen der anliegenden Gehöfte, die die regionale Bedeutung für die Kleineisenindustrie hier begründeten. Später trugen die als Bleichwiesen genutzten Auen der Ennepe auf Ahlhausen wie in der ganzen Region zum Erblühen des bergischen Handels mit Garnen und Stoffen bei. Schon aus dem Mittelalter heraus wurde hier Eisenerz verhüttet und Rohstahl zu gebrauchsfertigen Gütern geschmiedet und ein altes Hammerbuch aus der Zeit um 1595 hat den Eisenhandel, den von Ahlhausen aus wohl das adelige Geschlecht der „Juncker“ von Bönen hier betrieb, verzeichnet. Die von Ahlhausen selber betrieben gleich mehrere Hammerwerke, von denen noch heute der Ahlhausener Hammer und zumindest in den Fundamenten der Brandshauser Hammer sichtbar sind, sie betrieben auch eine uralte und leider in der Nachkriegszeit verschwundene, sehr alte Mühle mit eigenen Malrechten und sie betrieben wohl auch, wenn wir das Hammerbuch da heranziehen können, ein Gästehaus auf Ahlhausen, in dem Händel abgeschlossen, Geschäfte gemacht und erzielte Erlöse – hoffentlich nur zum Teil – gleich wieder mit Wein und Bier konsumiert werden konnten.

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Boelling

Elisabeth Sehlhoff

Ahlhauser Mühle

Reckhammer

Schleifkotten

Mühle Schirmer


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